INSIDE New-Work-Talk (mit Lena Schaumann, Wilhelmine Goetz und Markus Sander)

Shownotes

Der Vortrag von Häcker-Küchen-Geschäftsführer Markus Sander auf unserem INSIDE Branchen-Gipfel hat, das kann man mit Recht behaupten, bei den Teilnehmern Eindruck hinterlassen und war auch nach dem 12. Mai noch Thema in vielen Gesprächen.

War ja auch eine Überraschung: Der Geschäftsführer eines großen mittelständischen, ostwestfälischen Küchenmöbelherstellers (dessen Geschäftsführung sich by the way aus vier Männern zusammensetzt) steht in München vor einem zu knapp 90 Prozent männlichen Publikum auf der Bühne (das hat Sander selbst nachgezählt) und hält einen Vortrag mit dem Titel „Mehr Kreativität, mehr Buntes, mehr Diversität in unseren Teams.“ In einer bunten Runde, moderiert von den Outsidern Nikolaj Wulff und Eva Ernst, bei der außerdem Lena Schaumann und Wilhelmine Goetz dabei waren, haben wir Markus Sander dann Anfang dieser Woche nochmal intensiver dazu befragt, was sie in Rödinghausen in Sachen Diversität und Toleranz schon getan haben und noch tun wollen. Während einige Dinge wie die Anonymisierung von Lebensläufen in der Personalabteilung durch Vorgaben einfach umsetzbar sind, brauchen Veränderungen in der Unternehmenskultur Zeit, sagt Sander. Und Vorbilder, die Toleranz vorleben.

Lena Schaumann, Chefin beim VME-Händler Möbel Schaumann in Kassel, hat im Familienunternehmen gemeinsam mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den letzten Jahren bereits einiges anders gestaltet. Sie wünscht sich sogar, dass häufiger Forderungen und Wünsche geäußert werden. Schaumanns Statement zum Status quo in der Branche: "Auch wenn ich glaube, dass wir unheimlich viel Handlungsbedarf haben, würde ich nicht alles nur kritisch und negativ bewerten. Wir befinden uns auf dem Weg, es passiert was. Wir dürfen auch anerkennen, was wir schon geschafft haben. Schwierig wird es, wenn wir Druck aufbauen. Wir sind immer besser in Dingen, die uns Freude machen. Es gibt auch viele positive Beispiele. Wenn wir die benennen, werden wir viel schneller nach vorne kommen als wenn wir immer nur darüber sprechen, was alles noch nicht stimmt. Lasst uns ein Freudethema draus machen!"

Dass es Firmen am Markt gibt, in denen Flexibilität und Vereinbarkeit bereits gelebt werden, das konnte Wilhelmine Goetz in der Runde erzählen. Sie ist Head of Content Management beim Digital-Start-up Küchenheld und Mutter von zwei Kindergartenkindern. Aus der Vergangenheit kennt sie auch traditionellere Arbeitsmodelle und weiß darum um so mehr zu schätzen, was ihr möglich ist. Wilhelmine Goetz: "Das Elternsein sollte weniger als Einschränkung wahrgenommen werden. Nie wieder im Leben schläft man so wenig und leistet so viel. Wir haben 1.000 Dinge gleichzeitig im Kopf und 999 davon schaffen wir meistens sogar. Dass das mehr als Skill wahrgenommen wird und mehr als Weiterentwicklung im Leben und das Elternsein stärker normalisiert wird statt als Manko gesehen, das stelle ich mir bei einem modernen Arbeitgeber vor."

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